Sport - Regionalsport

24.07.2008
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Ein Call-Room ist nicht nur etwas für Erwachsene

von Olaf Krimpmann
 

Recklinghausen. Im Kreis sind sie ja recht geübt in der Ausrichtung von Meisterschaften. Auf Kreis-, Bezirks- oder gar westdeutscher Ebene macht niemandem dem Recklinghäuser LC und dem Kreisleichtathletikausschuss etwas vor. Die Deutsche Meisterschaft der Junioren am Wochenende aber, so lernten sie alle, birgt dann doch die ein oder andere Hürde.

Was zum Beispiel bei Kreismeisterschaften zum normalen Bild gehört, dass die Mitstreiter aus dem eigenen Verein dicht an dicht an der Laufbahn stehen und ihre Jungs und Mädels anfeuern, geht so nicht. Das Protokoll ist streng. Es ist halt DM. Der Innenraum ist Sperrgebiet für alle, die dort gerade nichts zu suchen haben. Zu einer DM gehört auch die Einrichtung eines so genannten Call-Rooms. Das ist nichts Anstößiges und auch für Jugendliche unter 18 Jahren ganz ungefährlich. Aber jene Räumlichkeit ist eben auch bereitzustellen, ganz abgesehen von den Räumen für die Dopingkontrolle, dem Ausweisen von Coaching- und Mixed-Zonen.

Der Call-Room ist im übrigen jener abgeschirmte Bereich, zu dem vor dem Wettkampf nur die aufgerufenen Athleten und Schiedsrichter Zutritt haben. Dort wird geprüft, ob die Startnummer stimmt, ob die Spikes die vorgeschriebene Länge haben und ob etwa die Aufschrift eines Sponsors nicht etwas zu groß geraten ist. Es geht dort mitunter um Millimeter.

Im Gänsemarsch betreten die Athleten dann den Innenraum, wobei sie auf geradem Wege zu ihrem Startplatz geleitet werden. Alles ist minutiös vorgeschrieben. Das Stadion Hohenhorst steht bereit für die größte Herausforderung seit Jahren.

Werner Metz vom Fachbereich Sport der Stadtverwaltung gab am Mittwoch grünes Licht: Alles steht. Die Bahn ist gereinigt, die Aufwärmmöglichkeiten rund ums Stadion bereitet und auch die größte Hürde übersprungen. An der inneren Laufbahn eins mussten die Rasenkanten neu verlegt werden. Im Laufe der Jahre hatte das Grün die Kunststoffumrandung um einige Zentimeter nach außen gedrückt. Entscheidende Zentimeter, denn die Hürden müssen millimetergenau stehen. Zum guten Gelingen bleiben noch drei Faktoren. Da sind die Athleten. Dass die sich vor allem nach den recht sterilen Jugendwettkämpfen von Berlin in Recklinghausen besonders wohl fühlen sollen, ist ein großes Ziel. "Bei uns stehen die Athleten im Vordergrund", verspricht der Vizepräsident Leichtathletik im FLWV, Hans Schulz (Herten). Das Meldeergebnis stimmt, auch wenn erfahrungsgemäß nicht alle Athleten auch in allen gemeldeten Wettbewerben starten. Bleiben das Wetter und die Zuschauer.

Ersteres verspricht für Samstag einiges Ungemach (es könnte sich ein Gewitter zusammen brauen), groß ist die Angst abzusaufen aber nicht. Dazu soll's dann doch sommerlich stabil bleiben.

Was die Zuschauer betrifft, bleibt ein unschlagbares Argument: Die Leichtathletik-Stars von morgen gibt's am Wochenende nur in Recklinghausen zu sehen - kostenlos! Der Eintritt ist frei.

24.07.2008 | Quelle: Medienhaus Bauer