Trainer Stephan König und Vater Detlef Sutschet waren völlig aus dem Häuschen, man musste schon Sorge haben, dass sie nicht stürzten auf dem Weg hinunter zur Tartanbahn, um die frisch gebackende Meisterin zu herzen, zu knuddeln und zu küssen. „Bestzeit, Bestzeit”, jubilierten die beiden. „Der Titel war durchaus eingeplant”, verriet Trainer König, die Steigerung um zwei Hunderstelsekunden nicht unbedingt. „Drei Jahre lang bin ich nicht mehr so schnell gelaufen, es war echt schwierig, das wieder zu schaffen”, sagte die 19-Jährige, die noch Minuten brauchte, um ihre Atmung zu normalisieren. Und trotzdem: Hinten heraus hätte es sogar ein bisschen besser sein können, befand Sutschet.
Zweimal wurde die Sprinterin schon Deutsche Jugend-Meisterin über die 100 Meter, einmal über 60 Meter, im ersten Juniorenjahr klappte es gleich mit Titel Nummer vier. Jetzt beginnt sie eine Ausbildung bei der Bundespolizei, weil sie – man mag das kaum glauben – nicht den Sprung in die Sportförderung schaffte. Jetzt genießt erst einmal das Gefühl, dass es in ihrer Altersklasse keine schnellere Deutsche gibt. Wie das ist? – „Genial.” Darauf ein Tänzchen..